Als ich vor drei Jahren einen wichtigen Menschen verlor, suchte ich nach Büchern zum Thema Tod und Trauer. Schließlich fand ich auch eine Anthologie bei Diogenes, die mir damals weiterhalf. Es waren kurze Textausschnitte berühmter Autor*innen aus der Literatur und Philosophie. Spannend etwa, was Marc Aurel und Seneca dazu geschrieben haben, und dass beim einen das Leben vor allem auch die Aufgabe hatte, sich auf den Tod vorzubereiten, während der andere sagte, dass man sich genau darauf eben nie vorbereiten könne. Auch sonst fanden sich in diesem Buch immer wieder erhellende und tröstliche Gedanken – allerdings nur wenig aus den letzten fünfzig Jahren.
In der Trauer begriff ich jedenfalls eine Sache: Dafür, dass der Tod so allgegenwärtig und fundamental ist und uns alle im Leben oft mehrfach betrifft, reden wir viel zu selten darüber. Deshalb wollte ich irgendwann in den nächsten Jahren eine Art moderne Version dieser Diogenes-Anthologie machen. Erneut Stellen aus Literatur und Philosophie über den Tod, diesmal aber auch verstärkt mit Fokus auf die letzten fünfzig Jahre. Sofort denke ich etwa an Worte von Marianna Leky oder Joan Didion oder John Green oder Kazuo Ishiguro. Ergänzen würde ich das Buch, falls ich das wirklich mache, noch um Interviews mit Menschen, die sich mit dem Tod und Sterben beschäftigen, etwa in einem Hospiz oder bei der Trauerarbeit.
Ich habe es auf Facebook gepostet, weil ich momentan passende Stellen aus der Literatur sammle und fragen wollte: Kennt ihr Textpassagen zum Thema Tod und Sterben aus Literatur, Philosophie und Poetik, gerne auch modern, die ihr empfehlen würdet? Idealerweise kürzer, also mal ein langes Zitat oder eine halbe Seite, mal auch maximal drei bis fünf. Und am idealsten: Mit Seitenangabe und Titel des betreffenden Werks.
Ich wollte diese Frage schon lange posten, aber nie fühlte es sich richtig an. Weder in der Pandemie, noch jetzt im Krieg oder an einem solch sonnigen Tag kurz vor dem Sommer. Aber zum einen kann es gut sein, dass ich meine Facebookseite bald erst mal pausiere, zum anderen hat der Tod sich leider auch selten um Äußerlichkeiten und Timing geschert, deshalb habe ich es jetzt einfach mal gewagt
Falls ihr also eine Stelle zu diesem Thema habt, bei der ihr sagt, dass sie euch wirklich berührt, getröstet oder auch unerwartet zum Lachen gebracht hat, die euch half oder schlicht im Kopf geblieben ist, wäre ich über einen Kommentar auf der Facebookseite sehr dankbar.