Best of 2019 – Filme und Musik

Wie immer an dieser Stelle ein kleiner Blick zurück auf ein paar persönliche Jahreshighlights in den Nerddisziplinen Musik und Film. Natürlich darf als Erstes ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD nicht fehlen. Nicht nur wegen der wunderbaren 60er-jahre-Zeitreise, sondern auch, weil Tarantinos wie immer überzeichnete Gewalt hier fast schon angebracht war. Und weil es einfach schön ist, wenn knapp hundert Millionen Dollar in riesige, echte Filmsets investiert werden – leider schwer vorstellbar, dass es noch viele solcher teuren Autorenfilme geben wird. Ebenso begeistert hat mich das kleine Juwel MID90s. So empfand ich diese Jahre tatsächlich (sehr zu empfehlen: der 90s-Hip-Hop-Soundtrack). Auch LA BELLE ÉPOQUE spielt mit Nostalgie, eine hinreißende, smarte, sehr französische Komödie.

 

SYSTEMSPRENGER war in jeder Hinsicht herausragend und aufwühlend, VICE bissig, klug und satirisch. BOOKSMART für mich der vielleicht lustigste Film des Jahres. Und zum Schluss gab es mit MARRIAGE STORY noch mal ein echtes Highlight mit zwei absoluten Oscarleistungen in den Hauptrollen.

Mein Song des Jahres kommt wiederum von Niels Frevert: so schön wurde vielleicht noch nie über Schreibblockade gesungen. „The Borders“ von Sam Fender ist dagegen das Missing Link zwischen The War on Drugs und Bruce Springsteen. Die größte Überraschung war für mich aber „Arabesque“ von Coldplay: ich glaube, so einen guten Song haben sie zuletzt geschrieben, als ich noch zur Schule ging.

Apropos: Mein geheimer Ohrwurm des Jahres stammt von der Münchner Band Papiertiger und findet sich in der erweiterten Liste: „Ich Schmelze“. Zwei- dreimal gehört, süchtig geworden, wunderbares Teenage-Flair. So würde vermutlich eine Neunziger Jahre College-Rockband wie Blink 182 heute klingen, auf Deutsch. Eine weitere Zeitreise, womit sich der Kreis schließt.

Die Playlist gibt es hier.

Ich wünsche viel Spaß beim Hören der Songs und allen ein schönes, gesundes, inspiriertes 2020!

P.S. Über das Scheitern der neuen, handwerklich zwar ganz gut gemachten, sonst aber als visionslose und eher mittelmäßige Fan Fiction daherkommende Star Wars Trilogie könnte man natürlich auch sehr viel schreiben, aber das würde hier den Platz sprengen. Wie man jedoch ausgerechnet bei einer von so vielen Menschen geliebten Reihe auf die Idee kommen kann, sich vorher nicht die Zeit zu nehmen, gemeinsam eine tolle, neue Geschichte zu entwerfen, sondern die kreativen Macher von Anfang an derart unter Abgabedruck zu setzen, dass Oscar-prämierte Autoren wie Michael Arndt sofort abspringen und zwischendrin gefühlt auch mal Drehbuchversion zwei von fünf verfilmt wurde, werde ich nie begreifen. Immerhin gab es mit Kylo eine starke Figur und dazu ein paar kleine Highlights wie u.a. die letzte Szene des letzten Films.