Die nächsten Bücher

„Ich mache nie Voraussagen und werde das auch niemals tun.“

Dieser schöne Satz stammt von Paul Gascoigne. Ich musste daran denken, weil ich früher geschworen hätte, dass ich niemals auch nur eine einzige Kurzgeschichte schreiben würde. Und nun wird im Herbst nächsten Jahres ein Erzählband mit Short Stories erscheinen.

Schuld sind zum einen ein paar verrückte Geschichten, die keinen Roman abgaben, aber unbedingt geschrieben werden wollten. Doch daneben gibt es auch einige ganz normale Erzählungen, sowie ein „verschwundenes“ Kapitel aus Vom Ende der Einsamkeit, das ich damals herausgekürzt habe und das die Geschehnisse in Frankreich und die Jugend von Jules’ Vater beleuchtet.

Ein anderer Grund ist, dass Vom Ende der Einsamkeit für mich das Ende eines Wegs markierte. Ich kann und werde nicht mehr viele solche Bücher schreiben. Diese Geschichte war für mich persönlich sehr wichtig, sie hat mir aufgrund ihrer Themen aber auch vieles abverlangt, und als ich sie nach sieben Jahren abgab, empfand ich vor allem Freiheit. Äußere Erwartungen haben für mich nie eine Rolle gespielt, aber während die ersten Bücher oft aus einer Art inneren Getriebenheit heraus geschrieben wurden, geht es bei den kommenden Projekten nun vor allem um den Spaß am Erzählen. Und auch thematisch ist alles erlaubt.

Der nächste Roman ist zum Beispiel etwas, was ich schon immer schreiben wollte: Ein klassischer Jugendroman, es geht um das erste Mal Freundschaft, das erste Mal Liebe, das erste Mal Tod. Um den einen endlosen Sommer mit sechzehn, in dem man erwachsen wurde und den man nie mehr vergisst. Die Geschichte spielt 1985 in Missouri, denn sie ist auch eine Hommage an John Hughes und seine Eighties-Filme wie Breakfast Club und Ferris macht blau. Ein Genre, das ich ebenso liebe wie die wunderbaren Bücher von John Green und Mark Twain oder Filme wie The Perks of Being a Wallflower und Stand By Me. Ich sitze fleißig daran und hatte ehrlicherweise noch nie so viel Freude am Schreiben. Es dauert aber noch ein bisschen, bis das Buch rauskommt.

Und für danach ist alles möglich. Ein Film-Noir als Roman genauso wie etwas eher Ernsteres, eine magisch angehauchte Abenteuerreihe ebenso wie eine Fortsetzung zu meinem zweiten Buch (auch das hätte ich, siehe Anfangszitat, früher ausgeschlossen). Ich weiß wirklich nicht, was kommt, nicht mal, wie lange ich nach diesen Ideen überhaupt noch schreiben werde. Nur, dass ich mich auf die nächsten Jahre und Projekte freue und es kaum erwarten kann, zu diesen teils fremden Ufern aufzubrechen.

 

Foto: © Dirk Skiba